Es gibt bereits verschiedenste Vorschläge, wie in der stark binär gegenderten deutschen Sprache neutral geschrieben und gesprochen werden kann, also für den Fall, dass das Geschlecht einer Person oder Gruppe
- unbekannt ist,
- nichts zur Sache tut,
- offen gelassen werden soll,
- inklusiv (alle Gender) gemeint ist,
- oder die Person nicht-binär ist (wie ich)
Hier meine (ab und zu aktualisierten) Lieblingsformen, die ich am liebsten verwende, und die für mich verwendet werden sollten.
Pronomen, etc.
Binär | Abinär/neutral | Beispiel |
er/sie/es | en | Das ist Jaddy. En ist nett. |
der/die/das | de | Jaddy ist de nette Mensch da drüben(1) |
ihm/ihr/ihm | en | Das ist Jaddys Handy, es gehört en. |
sein/ihr/sein | ens | Das ist ens Handy |
eine/einer | e(y) | Ist Jaddy e Ärzty?(2) |
(1) Lehnt sich an engl. „the“ und plattdeutsch „de“(m/f) an (plattd. „dat“ = „das“).
(2) Lehnt sich an engl. „a“ an, passt phonetisch zu „en“ und funktioniert am besten bei bisher gegenderten Gruppenbezeichnungen. Zum Beispiel alt: „Ich gehe zu einem Arzt, einer Ärztin“ würde zu neu „Ich gehe zu ey Ärzty“.
Gegenderte Substantive / Bezeichnungen
Mit -y (Singular) und -ys (Plural): Lehry, Ärztys.
Vorgeschlagen und lange Zeit praktiziert von H.Phettberg, formalisiert und vorgestellt von Thomas Kronschläger (youtube1 youtube2). Meiner Meinung nach aber konsequent mit neutralen bzw. neuen Pronomen wie oben: De Lehry, de Ärztys.
„Man“ wird „ein“
„Das kann man so machen“ ➞ „Das kann ein so machen“.
Wie „one“ im englischen oder „een“ im plattdeutschen.
Weniger gut: Alte, neutralisierte oder inkludierende Formen
Hier steckt häufig binäre Sprache drin, die auch binäre Denkmuster aktiviert. Ich empfinde sie nur als Notlösung, um Diskussionen zu vermeiden.
- Name statt Pronomen[sic!]. „Das ist Jaddy. Jaddy ist nett. Das ist Jaddys Handy, es gehört Jaddy“
- „Substantivierte Partizipien“: Lehrende, Studierende. Ja, mit Ärztys geht das nicht.
- Gender•gap mit * _ : • wie in Lehrer:in, Ärzt•innen, Schüler*in. Wird gesprochen wie bei Spiegel•ei und The•ater. Die meisten Vorleseprogramme kommen mit dem Doppelpunkt anscheinend am besten zurecht und lesen ihn korrekt als kurze Pause.
Quellen zu anderen Formen
Siehe auch Sprachleitfäden und -Ressourcen
- https://nibi.space/pronomen
- Generell: https://www.nonbinary.ch/kenne-jemanden
- Kommunikation: https://www.nonbinary.ch/kommunikation/
- Alternative Formulierungen: https://geschicktgendern.de/
- „In den Medien“: https://www.genderleicht.de/
- Lann Hornscheidt: https://www.lannhornscheidt.com/w_ortungen/nonbinare-w_ortungen/
- Almut Schnerring: https://wu2k.de/gendern/ mit einer Übersicht und toller FAQ
- Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtergerechte_Sprache
Wird beizeiten erweitert, verändert, modernisiert 🙂
One Reply to “Lieblings-exGendern a’la Jaddy”
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